4. März 2009

Gators Team Zwoa mit Familienanschluss


Die Rheintaler Mannschaft, die am Sonntag auch noch um den Gruppensieg in der 4. Liga Kleinfeld spielte, firmiert in den Ranglisten als Gators III. Das ist so, weil der Verband zuerst die Grossfeld- und dann erst die Kleinfeld-Mannschaften durchnummeriert. Aber die einzige Kleinfeld-Equipe der Gators ist seit ihrer Gründung vor 17 Jahren im Verein nur als «Team zwoa» bekannt.

Junger Fanclub für "altes" Team

Es ist eine Mannschaft, die aus dem Rahmen fällt. 34 Jahre ist ihr Durchschnittsalter, das liegt etwa um zehn Jahre über der Konkurrenz. Umso jünger ist der stets mitreisende Fanclub: die Kinder der Spieler. «16 Kinder haben wir, das 17. ist unterwegs», sagt Spielertrainer Peter Schmitter. Er gehört zu den drei Spielern, die dabei sind, seit es das Team zwoa gibt. Die anderen zwei Pioniere sind Edgar Seiz und Guido Eugster. Jeder dieser Kämpen hat schon mehr als 250 Meisterschaftsspiele für das Team zwoa bestritten, ebenfalls im 200er-Club vertreten ist Gregor Sinkovec. Die Statistiken werden nachgeführt, am Saisonende erhält der Topskorer jeweils einen vergoldeten Unihockeyball.

«Da ist auch viel Plausch dabei», sagt Peter Schmitter. Aber sportlich ist die Mannschaft nicht ganz ohne Ambitionen. Das ist im Derby gegen die Flyers Widnau am Einsatz der Spieler zu sehen. Die Gelegenheit, noch Gruppensieger werden zu können, wird vergeben. Aber schon fünf Minuten nach dem Spiel betrachtet Schmitter dies gelassen: «Die Flyers haben es verdient, sie sind ja auch Widnauer.» Die lauernde Abstiegsgefahr kann schliesslich mit einem umkämpften 8:7-Sieg gegen Appenzell II gebannt werden. Dazu brauchte es den dritten Rang in der Gruppe 24.

Kollegen ausserhalb des Feldes

«Zwei Widnauer auf dem Podest», jubelt Schmitter. Die 5. Liga wäre auch für die Routiniers Neuland gewesen: «Von 2. bis 4. Liga haben wir schon alles gespielt.» Vor drei Jahren hätte man aufsteigen können, verzichtete aber darauf. «Damals war die Spielerdecke recht dünn», erinnert sich Vereinspräsident Ueli Steiger, der auch im Team zwoa spielt. Er hat früher mit der ersten Mannschaft in der 1. Liga gespielt wie andere Akteure auch.

Steiger sagt: «Das Spezielle am Team zwoa ist, dass wir auch ausserhalb des Unihockeys Kollegen sind.» Die Spieler gehen an Wochenenden gemeinsam aus, besuchen das Kino oder gehen zum Skifahren – oder gleich die ganze Mannschaft geht an einen Skitag. Das Team zwoa gibt es nicht nur während der Unihockeysaison, im Sommer verlagern die Spieler ihre sportlichen Aktivitäten auf den Fussballplatz und spielen bei Grümpelturnieren mit. Und wenn Reisen wirklich bildet, wie es das Sprichwort sagt, ist das Team zwoa der Gators eine gebildete Mannschaft. Immer in der Auffahrtswoche reisen die Spieler in eine europäische Stadt. In diesem Mai steht Wien auf dem Programm. «Ein wichtiger Anlass des Teams zwoa; es ist eine Kulturreise», sagen Schmitter und Steiger. Das hämische Grinsen beim Wort «Kulturreise» ist nicht ganz angebracht. «Wir unternehmen dabei einiges, schauen Sehenswürdigkeiten an», sagt Schmitter.

Leute im Verein halten

Natürlich wird auch gefeiert, wenn ein Anlass dazu vorhanden ist. «Das Team zwoa ist wichtig für die Gators», sagt Steiger. So könne der Verein Aktive halten, die er sonst vielleicht verlieren würde. Auf dem Grossfeld muss gnadenlos selektioniert werden, da steht der sportliche Erfolg im Vordergrund. Das Team zwoa ist für solche, die ohne den ganz grossen Ehrgeiz noch Unihockey spielen wollen. Zurzeit sind es 17 Spieler, die sich wöchentlich am Freitag in Rebstein zum Training treffen.
Bericht und Foto: Yves Solenthaler, Der Rheintaler

Gators Team Zwoa: René Metzler, Thomas Berger, Thierry Metzler, Edgar Seiz, Pascal Frei (Captain), Ueli Steiger, Peter Schmitter, Gianpietro Piroddi, Gregor Sinkovec, Dominic Benz, Jürgen Musotto, Roland Seitz, Jill Bigger. Coach: Remo Köppel. Betreuer: Tarzisius Köppel.